Sonntag, 10. Januar 2010

Was ich liebte

„Erst vorige Woche goss ich mir etwas in ein Glas, was ich für Orangensaft, hielt, aber es war nur Milch. Sekundenlang konnte ich nicht sagen, dass ich Milch geschmeckt hatte, nur dass der Saft abscheulich war. Ich mag Milch sehr gern, aber das spielt keine Rolle. Es lag nur daran, dass ich etwas anderes bekam als erwartet.
Die verwirrende Befremdlichkeit solcher Augenblicke, in denen das Vertraute absolut unbekannt erscheint, ist nicht bloß ein Streich, den das Gehirn uns spielt, sondern ein Verlust der äußeren Anhaltspunkte, die das Sehen strukturieren.“ (Was ich liebte, Siri Hustvedt)




In den Weihnachtsferien habe ich dieses Buch aus der Bibliothek ausgeliehen und an 2 Tagen verschlungen. Obwohl mir die Lebenswelt der jüdischen, intellektuellen New Yorker im mittleren Alter nicht wirklich nahe steht, brachten mich Formulierungen und Inhalte wie oben immer wieder dazu, weiterzulesen. Diese zauberhaften Stellen schienen geradezu liebevoll ausgewählt und im Buch platziert zu sein.
Auch die simple Botschaft der bleibenden Erinnerung an die Liebe (und die Kunst) wird auf diese Art und Weise der Leserin wie "nebenbei" und völlig unsentimental untergeschoben. Von Philosophie über Kunst zur Psychologie reichen die schier unerschöpflichen Themen, die Hustvedt eingebettet in die persönliche Geschichte eines Ich-Erzählers, anspricht. Wer also mal 2 Tage am Stück Zeit hat, sollte sich auf jeden Fall mal an diesem Buch versuchen.

4 Kommentare:

  1. Hört sich sehr spannend an ;). Vielleicht werde ich es auch einmal lesen :).

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  3. Ja, ich finde auch, dass das Buch spannend klingt, ich werde es auch auf meine Amazon Wunschliste setzen.
    Gruß Susanne

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  4. eines meiner lieblingsbücher. *seufz*

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